Die Moringa wird von Dr. Klaus Becker nicht umsonst auch als Cinderellabaum benannt.
So wie das Aschenputtel durch ihren verlorenen Glasschuh, ihren Prinzen gefunden hat, kann die Menschheit durch diesen wundervollen Baum des Lebens ihre verloren gegangene Gesundheit wiederfinden.
Ob Wurzeln, Rinde, Blätter, Blüten, Schoten oder Samen, jeder Bestandteil ist essbar, unglaublich nahrhaft und besitzt unglaubliche Heilkräfte.

BLÄTTER
Die Blätter leisten als natürliche Wirkstoffkomponente nicht nur bei ayurvedischen Anwendungen in der Naturmedizin seit Jahrtausenden wertvolle Dienste.
Man kann sie als Nahrung in vielfältigster Weise zu sich nehmen. Egal ob frisch vom Baum gepflückt, ob als Smoothie zerhäckselt und getrunken, als Salat zur Beilage zum Essen oder auch als erfrischenden und trotzdem beruhigenden Tee zubereitet.
Den Methoden der Zubereitung zur oralen Einnahme sind kaum Grenzen gesetzt. Dasselbe gilt auch bei den gesundheitlichen Anwendungen.
Jeder Mensch hatte schon mal kleinere Schnittverletzungen oder Abschürfungen. Die einfachste Methode, diese Weh- wehchen so schnell wie möglich verschwinden zu lassen ist ein Wickel aus frisch grob geriebenen Moringablättern.
Die Blutung wird sofort gestoppt und die Schmerzen werden sehr schnell auf ein erträgliches Maß geschrumpft.
Dasselbe gilt bei Insektenstichen und anderen Unannehmlichkeiten die durch verschiedenes Getier verursacht werden können. Einfach ein zerriebenes Blatt auf die juckende Stelle und das Problem sollte behoben sein.
Um Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen ist es sinnvoll sich mit den geriebenen Blättern die Schläfen zu massieren und zusätzlich am besten noch einen guten Tee aus getrockneten Moringablättern zu sich zu nehmen.
Derselbe Tee, sowie auch die regelmäßige Einnahme von Moringapulver wirken immens beruhigend bei diversen Magen- und Darmverstimmungen. Wichtig in der Anwendung ist dabei, dass der Tee nicht zu heiß getrunken wird.
Bei verschiedenen Durchfallerkrankungen und auch bei Geschwüren im Magen- Darmbereich wird der Tee aus Moringablättern schon seit ewigen Zeiten sehr erfolgreich eingesetzt. Die stark entzündungshemmende Wirkung der Blütter kommt bei Behandlungen von Bronchitis, bei Ohren- Nasen- und Schleimhautentzündungen und anderen fiebrigen Erkrankungen zum Tragen. Auch hier sollte wieder regelmäßig Tee und Pulver zu sich genommen werden.
Die Blätter wirken allerdings nicht nur stark entzündungs- hemmend, sondern zusätzlich auch noch antibakteriell. Daher werden unter anderem auch bakterielle und pilzartige Hautprobleme damit behandelt. Wichtig auch hierbei: Wieder die duale Anwendung von Innen und Außen.
Ein weiteres Anwendungsgebiet der Moringablätter ist ihrem hohen Eisengehalt geschuldet.
Dr. Pürschel-Trostberg konnte nachweisen, dass perniziöse Anämie (ernährungsbedingte Anämie durch FE+ - Mangel) durch regelmäßigen Genuss von Moringablattpulver bei über 86,5 % aller untersuchten Fälle ausgeglichen werden kann. Das Ergebnis lässt sich auf Frauen und Männer gleichermaßen übertragen.
Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die allgemeine Allergieanfälligkeit innerhalb der untersuchten Gruppen um sage und schreibe 65 % sank.
SAMEN
Wegen des hohen Protein- und Ballaststoffgehaltes ist der Samen des Wunderbaumes Moringa oleifera für Menschen mit Fehlernährung als Nahrung schon generell positiv. Er enthält genauso wie die Blätter antibiotische und pilztötende Inhalts- stoffe und wirkt so effektiv gegen schädliche Hautbakterien die Entzündungen und andere Hauterkrankungen verursachen.
Für die äußerliche Anwendung wird er geröstet, zermahlen, zum Beispiel mit Kokosöl oder einem anderen naturbelassenen Öl vermischt und anschließend an der zu behandelnden Stelle aufgetragen.
Moringasamen besticht vor allem durch seine antibiotischen und entzündungshemmenden Eigenschaften und ist seit langem dafür bekannt, viele schmerzhafte und wirklich unangenehme Erkrankungen des Körpers, wie Arthritis, Rheuma, Gicht und Krämpfe zu mildern und teilweise sogar vollständig auszuheilen.
Selbst Geschlechtskrankheiten und Furunkel können der geballten Wirkung des Moringasamens nicht widerstehen. Er eignet sich auch hervorragend bei der Behandlung von Mangelerkrankungen, wie zum Beispiel Skorbut. Ja, sogar bei epileptischen Anfällen wird der Samen der Moringa zur Beruhigung eingesetzt.
Eine der faszinierendsten und weltweit für Aufsehen erregende Anwendungsmöglichkeit der Moringasamen, findet sich in der Wasseraufbereitung.
Die Samen sind in der Lage - man höre und staune - Wasser zu reinigen und zu desinfizieren, d.h. Keime abzutöten. Es wurde wissenschaftlich belegt, dass 2 Stück Moringasamen in der Lage sind, einen Liter verschmutztes Tümpelwasser sowohl bakteriell als auch von verschiedensten Arten von Schwebstoffen zu reinigen und zu säubern.
In einem Forschungsprojekt, das von der Universität Uppsala geleitet wurde, haben Wissenschaftler unterschiedlicher Länder untersucht, wie Extrakte aus den Samen der Moringa oleifera in der Reinigung von Wasser verwendet werden können.
Dabei bindet sich ein bestimmtes Protein aus den Samen an Unreinheiten/Partikel im Wasser und verursacht eine Ansammlung derselben, so dass die entstehenden Cluster aus dem Wasser abgeschieden werden können.
Die Studie, die unter anderem in der Zeitschrift „Colloids and Surfaces A“ veröffentlicht wurde, ist ein weiterer Schritt in der Optimierung des Verfahrens zur Wasserklärung.
Die Forscher in Uppsala haben zusammen mit Forscherkollegen aus Lund, Namibia, Botswana, Frankreich und den USA die mikroskopische Struktur der Aggregate, die unter dem Einfluss der Proteine aus den Samen von Moringa oleifera entstanden sind, untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass diese Materialcluster (eine Art Flocken), viel dichter gelagert sind als solche Materialcluster, die unter der Einwirkung konventioneller (künstlicher) Flockungs- hilfsstoffe entstanden sind. Beim folgenden Klärungsprozess sind dichter gelagerte Materialcluster wesentlich einfacher und viel weniger aufwendig zu entfernen.
Die neue Studie vergleicht Proteine aus Samen unterschiedlicher Varietäten der Moringa, die in unterschiedlichen Ländern angebaut werden. Sie lässt auch einen Schluss über die optimale Aufwandsmenge an Samenextrakt zur Minimierung von Rückständen in geklärtem Wasser zu.
Es besteht naturgemäß ein riesiges Interesse an neuen, nachhaltigen Methoden der Wasseraufbereitung. Die Forscher- gruppe stellte ihre Ergebnisse bereits Regierungsbehörden und dem öffentlichen Sektor, v.a. in Namibia und Botswana vor.
Nicht zu vergessen und zu vernachlässigen ist dabei, dass auch der menschliche Körper zu einem sehr hohen Anteil ebenfalls aus Wasser besteht, d.h. im Umkehrschluss, dass bei regelmäßiger Einnahme von Moringa in verschiedener Form auch der menschliche Körper dementsprechend gereinigt und entgiftet wird.
SCHOTEN
Die Früchte, auch die Schoten der Moringa oleifera werden 25 bis 60, teilweise sogar 90 cm lang und je nach Wuchs bis 3 cm dick. Sie bleiben lange am Baum hängen bis sie dann schließlich mit drei Klappen aufspringen.
Diese spezielle Form dieser langen und gerippten Schoten hat ihnen ihren Namen “Drumsticks” also Trommelstöcke oder “Plots” eingebracht. Sie sehen unseren Bohnen bis auf die Größe sehr ähnlich, sind sehr nahrhaft und tragen pro Stück rund 20 bis 30 Samen in sich.
Die Früchte, respektive Schoten werden in den Ursprungsländern Indien und Afrika sowohl grün und frisch, als auch getrocknet in Pulverform verzehrt.
In vielen Ländern werden die grünen und unreifen Schoten als Gemüse gedämpft, gedünstet oder gekocht verspeist. Die Zubereitungsart erinnert in unseren Breiten an grüne Bohnen oder Erbsen.
Oft werden die Schoten aber auch ganz einfach in Scheiben geschnitten und sauer eingelegt, wodurch man dann das ganze Jahr hindurch Moringaschoten zur Verfügung hat. Ganz besonders in Indien wird die Frucht der Moringa als Nahrung sehr geschätzt.
Im chinesischen Raum werden die ausgewachsenen, aber immer noch grünen Schoten schon 40 Tage nach der Blütezeit geerntet und z.B. in landesspezifischen Suppen verkocht. Die Geschmacksnote ähnelt dem, des heimischen Spargel. Die älteren, braunen Schoten müssen auch, wie der Spargel vor dem Genuss von der holzigen Schale gelöst werden und werden meist in Gewürzmischungen, wie z.B. Curry verarbeitet.
Wie auch alle anderen Teile der Moringa oleifera werden auch beide (Früchte und Schoten) als wichtige Nahrungsquelle für Jung und Alt genutzt.
Sie sind sehr reich an Vitalstoffen und enthalten viel Eiweiß, wertvolle Proteine, Mineralien und Spurenelemente. Dadurch sind sie eine außerordentlich wichtige Nahrungsquelle für Kinder und Heranwachsende.
Die Einsatzmöglichkeit im medizinischen Bereich geht von Gelenksschmerzen, Leber- und Milzproblemen über Erkrankungen durch Fehlernährung, wie Skorbut bis hin zur Entwurmungs- und Entgiftungskur.
BLÜTEN
Traditionell werden die Moringablüten zu Tee, Nektar und sogar zu Honig verarbeitet (natürlich mit Hilfe von Bienen).
Da der Moringabaum, bereits 8 Monate nachdem man den Samen in der Erde gebracht hat, zu blühen beginnt - und unter optimalen Bedingungen das ganze Jahr hindurch blüht, eignet er sich sehr gut für die Bienenzucht und dadurch auch für die Produktion von wertvollem Bienenhonig, der zum Teil mit allen Eigenschaften der Moringa oleifera gesättigt ist.
Bei der Ernte von einem Kilo Moringa Blätter fallen höchstens 5 Gramm Blüten an, aus diesem Grund ist die Blüte einer der edelsten Bestandteile dieses einzigartigen Wunderbaumes.
Sie schmeckt wie eine Kombination aus Nüssen und Pilzen. Durch diesen wirklich besonderen Geschmack kann man sie in vielfältiger Weise nutzen.
Sie kann genauso als Salatbeigabe zugegeben werden, oder in getrockneter und geriebener Form zum Würzen von vielerlei Speisen.
Da sich die Moringablüten auch sehr gut mit anderen Blüten, wie z.B. Linden- und Holunderblüten kombinieren lassen, bereitet man in vielen Regionen einen schmackhaften Tee, der die Körperenergie binnen kürzester Zeit wieder in die richtigen Bahnen lenkt.
Dieser spezielle Tee ist tatsächlich etwas für richtige Genießer und Feinschmecker.
Er schmeckt hervorragend, kann bei Husten, so wie bei vielen anderen Erkältungserscheinungen eingesetzt werden und wirkt auch noch dementsprechend wohltuend und heilend. Bei Harnwegsinfekten oder anderen Problemen des Wasserlassens hilft er schnell und wirkungsvoll.
Stillende Mütter sollten keinesfalls auf dieses wohlschmeckende Getränk verzichten, da durch regelmäßige Zufuhr, die Qualität und der Fluss der Muttermilch stark verbessert wird.
Allen Erzeugnissen aus Moringablüten, egal ob Speisen oder Tee, wird traditionell eine stimmungsaufhellende, stimulierende, kräftigende und entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.
WURZELN
sind hauptverantwortlich für ihren Beinamen, nämlich Horseradish-Tree oder auch Meerrettichbaum.
Die Moringawurzel hat ähnliche Eigenschaften wie Blätter, Schoten und Samen, jedoch in viel höherer Konzentration. In der Wurzel sind alle bekannten Wirk- und Nährstoffe in einer noch viel stärkeren Konzentration enthalten.
Die Wurzel ist zum einen der wichtigste Bestandteil dieses einzigartigen Baumes, zum anderen aber auch der am schwersten zu verarbeitende, da sie zuerst geschält werden muss um für uns Menschen überhaupt erst verträglich gemacht zu werden. Nur so ist die Kraft der Wurzel für den menschlichen Körper nutzbar.
Einer der Hauptwirkstoffe sind die Senfölglycoside, die nicht nur für den scharfen Geschmack, sondern auch für die hervorragende antibiotische und entzündungshemmende Wirkung verantwortlich zeichnen.
In den heimischen Gebieten wird sie in erster Linie im medizinischen Bereich verwendet und dient u.a. zur Behandlung von Asthma, Nierenschmerzen, Rheuma und Gelenkschmerzen.
Sie regt zusätzlich den Appetit und die Verdauung an und wird bei schlecht heilenden Wunden, genauso wie bei Zahnfleischentzündungen und auch bei Abszessen eingesetzt.
Sie kann innerlich in Pulverform, ebenso wie äußerlich als Wickel angewendet werden. Die positive Wirkung der Moringawurzel bei Nervenschwächen, Herz -und Kreislaufproblemen, als stark entzündungshemmendes Pflegemittel, bei Schuppenflechte, Neurodermitis, Akne und vielen anderen dermatologischen Störungen ist einfach erstaunlich und hervorragend.
RINDE
Die amerikanischen Forscher vom National Research Council in Washington nennen die Moringa Oleifera nicht umsonst: „Supermarkt auf einem Stamm“.
Die Rinde ist der Wurzel im Wirkspektrum am Nächsten, da auch in ihr alle bekannten Nährstoffe in einer noch stärkeren Konzentration vorhanden sind, als in den anderen Teilen des Baumes.
Auch aus der Rinde lässt sich ein wunderbar schmeckender und vor allen Dingen extrem gesunder, d.h. medizinisch wirksamer Tee herstellen. Die besonders starke Wirkung ist auf die
gleichen Wirk- und Inhaltsstoffe zurückzuführen, die auch in der Wurzel ihren Zweck erfüllen.
Laut Literatur und verschiedensten anderen Recherchen wird die Rinde der Moringa bei Herz- und Kreislaufproblemen ebenso verwendet, wie bei Gelenkschmerzen, Rheuma, Arthritis und sogar Asthma.
Im Senegal und in Indien wird ein Wurzel- und Rindengemisch zerstampft und mit Salz vermengt, um einen Breiumschlag für die Behandlung von Rheuma und Gelenksschmerzen zu zubereiten. Solche Wickel wirken auch gegen Schmerzen im unteren Rückenbereich sowie bei Nierenschmerzen.
Weiters wirkt die Rinde, genauso wie die Wurzel nervenstärkend und entzündungshemmend. Bei richtiger Anwendung, z.B. in Kapselform oder auch als Tee zu sich genommen sollte der Appetit und die Verdauung angeregt werden. Der gewonnene Rindengummi wird traditionell zur Behandlung von Zahn- schmerzen, Ohren- und Magenbeschwerden eingesetzt.
Die Rinde, als auch den Saft verwenden die Einheimischen hauptsächlich für medizinische Zwecke. Der aus den Wurzeln gepresste Saft ist zum Beispiel hilfreich bei Halsentzündungen.
Getrocknetes und geriebenes Harz wird nicht nur als Gewürz genutzt, das Rindenharz wirkt harntreibend, abtreibend und stopfend.
Mit den frei gesetzten Inhaltsstoffen von gekauter Rinde, oder getrocknetem und gekautem Harz wird außerdem die Verdauung massiv unterstützt.
Laut einer, bisher allerdings unbestätigten Quelle aus dem Internet sollen Frauen in einigen Gegenden die Rinde samt Harz auch zur Abtreibung verwenden. Diese Information ist aber weder gesichert noch ist eine bestimmte Rezeptur bekannt.
Außerdem wird die Baumstammrinde durch die einheimische Bevölkerung traditionsgemäß zur Herstellung von Seilen, Kordeln und Papier verwendet. Selbst die Äste werden geschreddert und als Viehfutter wieder in den Nahrungskreislauf eingefügt.